Wer dachte, dass der Clash der Woche zwischen Hypo und Hartberg die größten Emotionen hervorgerufen hat, der irrt sich. Noch pikanter als die Fünf-Satz-Partie zwischen den zwei besten Teams der Saison war ein gewisser erster Satz zwischen Weiz und Aichdob, der mit 31:29 für die Gäste endete. Aichdob gewann die Partie zwar mit 3:0 und holte den vierten Ligasieg in Folge, dennoch musste Mucho Murauer kurz danach seine Sachen packen. Aichdob ist nun einmal ein „Trainer-Friedhof“ wie es am Montag in der „Krone“ hieß. Aja, der Clash war eh auch cool.
Ried – Amstetten 3:0
Ein wichtiger Sieg für die Moral der Rieder, die diese Saison Sand im Getriebe haben und in der unteren Tabellenhälfte gastieren. Mit den drei Punkten und der dominanten Vorstellung am Samstag haben die sich wieder deutlich von den Relegationsplätzen entfernt. Acht von neun Ligaspielen der Oberösterreicher gingen übrigens nur über drei Sätze – einzige Ausnahme: der 3:1-Erfolg über Weiz. Für Amstetten war es bereits die siebente Niederlage in acht Matches – eine traurige Bilanz.
Sokol – Graz 0:3
Im Vorfeld kündigten die Wiener an, die Grazer endlich besiegen zu wollen – es ist nur bei den Worten geblieben. Im Spiel selbst holte sich der UVC einen mühelosen Sieg und ließ Sokol nicht den Hauch einer Chance. Graz hat diese Saison eine makellose Auswärtsbilanz: Vier spiele, vier Siege und eine 13:1-Bilanz. Im nächsten Spiel gegen aichdob in Bleiburg gelten sie natürlich wieder als Favorit. Sokol bekommt es indes auswärts mit dem Tabellennachbar Ried zu tun.
Waldviertel – Klagenfurt 3:0
Wie in den anderen Matches auch: eine klare und schnelle Angelegenheit. Die Waldviertler haben sich für diese Saison offensichtlich viel vorgenommen, feierten am Samstag ihren siebenten Sieg im neunten Spiel. Damit befindet sich der Meister von 2022 auf dem 2. Tabellenplatz. Mit Leistungen wie diesen gerät die schwache vergangene Saison schön langsam in Vergessenheit. Jirka Šilller und sein Team bleiben weiterhin die rote Laterne, ein Playoff-Platz ist aber nur einen Punkt entfernt.
Weiz – Aichdob 0:3
Und wieder einmal ein Dreisatz-Sieg. Doch Weiz hat daheim einmal mehr auch mit einem Top-Team wie Aichdob lange mithalten können – vor allem im ersten Satz war man knapp dran, verlor ihn aber mit 31:29, die verbleiben Sätze gingen mit 25:20 und 25:21 an die Gäste, die nun bei vier Ligasiegen in Folge stehen. Trotzdem scheint das Martin Micheu nicht zu überzeugen, er kündigte nach dem Match „personelle Konsequenzen“ an, damit ist Coach Mucho Murauer Geschichte sein. Ob dieser riskante Micheu-Move zu diesem Zeitpunkt Sinn ergibt, sei einmal dahingestellt. Die „Kronen Zeitung“ bezeichnet Aichdob gar als „Trainer-Friedhof“, so hat der Vereinsgründer bereits den sechsten Coach in nur drei Jahren gefeuert – Kontinuität und Stabilität sieht anders aus.
Tirol – Hartberg 3:2
Der Clash der Woche war die EINZIGE Partie am Wochenende, die über mehr als drei Sätze ging! Spannung wurde schon im Vorfeld angekündigt und diese Spannung hat es dann auch gegeben – und wie! Vorjahresmeister Hypo holte sich überraschend einfach die ersten zwei Sätze, bevor die Tabellenführer aus Hartberg endlich aufwachten und ihre bei Gegnern so gefürchtete Bestleistung auf dem Parkett ablieferten. 25:19 und 25:22 für Hartberg – das bedeutete nur eins: Tiebreak. In diesem übernehmen wieder die Innsbrucker die Initiative, bauten früh einen Vorsprung auf und ließen ihn nicht mehr los: 15:10 im Entscheidungssatz. Hypo und Tiebreak ist einfach eine unzertrennbare Liebesbeziehung: in dieser Saison hat man in drei Fünfsatzpartien den Tiebreak immer gewonnen: Gegen Waldviertel, Fenerbahce (Chapeau) und jetzt auch gegen hartberg. Die Steirer bleiben trotz der Niederlage Tabellenführer, der Vorsprung auf Verfolger Waldviertel und Hypo beträgt aber nur noch zwei bzw. drei Punkte.