Henschke selbstkritisch: „Habe depperte Fehler gemacht!“

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Mischa Henscke ist einfach ein Garant für Unterhaltung – das zeigte sich einmal mehr beim ORF-Spiel zwischen Graz und Amstetten. Nach einer starken Leistung der Grazer und einer mäßigen Performance der Niederösterreicher ging es für Amstetten-Coach Henschke vors Mikro. Und dort sparte er nicht mit Selbstkritik. Auch in anderen Hallen ist es am Wochenende heiß hergegangen, die Topteams Hypo und Hartberg haben erste Schwächen gezeigt.

Klagenfurt – Hartberg 1:3

Obwohl der Sieger dieses Spiels schon vor Spielbeginn so gut wie fix war, hat sich das Heimteam aus Klagenfurt gut verkauft. Schon im ersten Satz hatten die Wörtherseelöwen einen Satzball, den sie jedoch nicht verwerten konnten. Nach einem schwachen zweiten Satz haben sich die Klagenfurter wieder gefangen und haben mit einem guten Endspurt den dritten Satz für sich entschieden. Auch im vierten Satz hat das Heimteam über weite Strecken mit den Hartbergern mitgehalten, doch die Gäste drehten am Ende noch einmal auf und holten sich nach zwei Niederlagen in Folgen endlich wieder wichtige drei Punkte für die Tabelle. Doch auch die Kärntner können mit diesem Ergebnis – und vor allem dieser Leistung zufrieden sein.

Hypo – Weiz 3:1

Es gibt keine Zweifel, wer in dieser Partie die bessere Mannschaft war. Aber dass ein Team wie Hypo daheim einen Satz gegen den Tabellenletzten, der bis zu dem Zeitpunkt gerade einmal sechs Sätze gewann, verliert, ist eine große Überraschung. Vor allem wenn man bedenkt, wie eindeutig die verbleibenden Sätze waren. Die Bilanz der Innsbrucker, die auch dieses Jahr auf den Titel schielen, ist jedenfalls beachtlich: Neun Spiele, neun Siege und eine 27:6-Satzbilanz. Es wird schon eine Meisterleistung brauchen, um diese Maschine zu stoppen.

Sokol – Aichdob 0:3

Ein schönes 3:0 für die Bleiburger, die nach einem schwachen Saisonstart wieder da sind – die letzte Niederlage stammt vom 28. Oktober. Sieht man sich die Formtabelle der letzten fünf Spiele an, steht Aichdob sogar auf dem ersten Tabellenplatz, vor Teams wie Hypo oder Hartberg. Diese Form haben sie am Samstag gegen Sokol bestätigt, obwohl die Wiener im Hinspiel noch haarscharf an einem Sieg vorbeigekratzt hatten. Satz 1 und 3 waren zwar knapp, doch trotz des engen Ergebnisses auf der Anzeigetafel war das Spiel unter Kontrolle des Auswärtsteams. Mit dem Sieg rückt das Team von Martin Micheu den Top4 immer näher. Ob ein fitter Tobi Ofner die Party hätte verderben können? Laut PickYourSquad-Statistiken wäre dies definitiv der Fall…

Graz – Amstetten 3:0

Wer kann sich an Zeiten erinnern, als Amstetten ausgeglichene Battles gegen Hypo, Ried oder Waldviertel führte? Nun, diese Zeiten sind vorbei, und das ORF-Spiel am Montag bestätigte das auf schmerzhafte Art und Weise. Ein einziger Sieg aus zehn Spielen ist schlicht zu wenig für ein Team, das vergangene Saison noch die Final Four anvisierte. Das Spiel gegen Graz war wettbewerbsübergreifend die fünfte 3:0-Niederlage en suite, obwohl man im zweiten Satz mit den Steirern gut mithalten konnte. In Satz 3 rotierte Amstetten-Coach Mischa Henschke, da brach sein Team völlig zusammen und verlor die Partie deutlich.

Im Interview nach dem Spiel zeigte er sich im Hinblick auf die Rochade nach dem zweiten Satz selbstkritisch: „Jetzt sitzen 150.000 Menschen vorm Fernseher und fragen sich, wie deppert ich bin.“ Der Deutsche sprach im weiteren Verlauf von „depperten Fehlern“ die er gemacht habe, nachdem seine Amstettner eigentlich voll im Spiel waren. Nun geht es für den Tabellen-Vorletzten gegen das Schlusslicht Weiz, hier darf man sich keine Niederlage mehr erlauben. Die Grazer bleiben indes weiterhin in den Top4, der Vorsprung auf Aichdob bleibt aber gering.

Waldviertel – Ried 3:0

Wenn man schon von Form spricht, darf die Wiederauferstehung des Meisters von 2022 nicht unerwähnt bleiben. Waren vor wenigen Monaten Sokol oder Amstetten die Angstgegner der Nordmänner, machen sie heuer vor so gut wie Niemandem Halt. Der Clash of the Week gegen die Rieder war über weite Strecken ausgeglichen, doch am Ende blieben die Zwettler cool und schlossen die Partie in drei Sätzen ab. Bitter für die Rieder werden vor allem die ersten beiden Sätze sein, in denen man nur zwei Punkte von einem Satzgewinn entfernt war. Da schmerzt ein 3:0 natürlich noch mehr. Für beide Teams geht es kommenden Spieltag gegen echte Brocken: Waldviertel muss nach Bleiburg gegen ein ähnlich formstarkes Aichdob, die Oberösterreicher empfangen im Volleydome die (noch?) ungeschlagenen Hypo Boys.